Cannabis in der Palliativmedizin: Linderung am Lebensende

Verwendung von Cannabis in der Palliativmedizin

Verwendung von Cannabis in der Palliativmedizin: Eine natürliche Alternative?

Im Kontext der wachsenden Prävalenz chronischer Erkrankungen und dem Bedürfnis nach individuellen Behandlungsmöglichkeiten ist Cannabis in der medizinischen Community zu einem heißen Thema geworden. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Verwendung von Cannabis in der Palliativmedizin.

Eine kurze Einführung in CBD und Cannabis

Cannabis ist eine Pflanzengattung, die aus drei Arten besteht: Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis. Die Pflanze enthält eine Vielzahl chemischer Verbindungen, von denen die bekanntesten Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind.

THC ist psychoaktiv und verantwortlich für das „High“, das oft mit Cannabis in Verbindung gebracht wird. CBD hingegen hat keine psychoaktiven Effekte, sondern wird eher für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile angepriesen.

Das historische Ansehen von Cannabis

Cannabis hat eine lange Geschichte in der Medizin, die Tausende von Jahren zurückreicht. Schon die alten Ägypter sollen Cannabis zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwendet haben. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Cannabis in vielen westlichen Ländern als therapeutisches Mittel anerkannt, bevor es in den meisten Jurisdiktionen verboten wurde.

Aktuelle Forschungsergebnisse

In neueren Arbeiten wurde festgestellt, dass Cannabis positive Auswirkungen auf eine Reihe von gesundheitlichen Bedingungen haben könnte, einschließlich:

  • Chronische Schmerzen: Studien haben gezeigt, dass Cannabis bei der Schmerzlinderung helfen können, besonders bei neuropathischen Schmerzen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Cannabis kann helfen, Übelkeit und Erbrechen zu lindern, besonders bei Patienten, die eine Chemotherapie durchlaufen.
  • Anorexie und Gewichtsverlust: Cannabis kann den Appetit stimulieren und zur Gewichtszunahme beitragen, was für Patienten in der Palliativpflege von großer Bedeutung sein kann.

Obwohl vielversprechend, stecken diese Studien noch in den Kinderschuhen und es bedarf weiterer Untersuchungen, um die volle therapeutische Kapazität von Cannabis zu verstehen.

Verschiedene Anwendungsformen von Cannabis

Cannabis kann in vielen Formen konsumiert werden, inklusive:

  • Rauchen oder Vaporisieren: Dies sind die schnellsten Methoden, um die Wirkung von Cannabis zu spüren, da die Verbindungen direkt in die Blutbahn aufgenommen werden.
  • Essen oder Trinken: Cannabis kann als Zutat in Lebensmitteln und Getränken verwendet werden. Es dauert länger, bis die Wirkung einsetzt, diese hält aber auch länger an.
  • Topisches Auftragen: Cannabis kann auch in Form von Cremes und Lotionen angewendet werden, die direkt auf die Haut aufgetragen werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen

In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken legal, allerdings unterliegt sie strengen Kontrollen und Vorschriften. In Deutschland ist Cannabis als Medizinprodukt zugelassen, aber nur für ernsthaft erkrankte Menschen mit speziellen medizinischen Bedingungen.

Fazit

Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um das volle Potenzial von Cannabis in der Palliativmedizin zu verstehen, zeigt die aktuelle wissenschaftliche Literatur vielversprechende Ergebnisse. Ob es sich jedoch um die richtige Wahl für Sie oder einen geliebten Menschen handelt, sollte mit einem Gesundheitsdienstleister besprochen werden.